Sollte das Arbeitsamt Praktika stärker fördern?

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  • Sollte das Arbeitsamt Praktika stärker fördern?

    Sehr geehrte Forenmitglieder,
    heute möchte ich euch einmal eine Grundsatzfrage zum Praktikum stellen. Bei einem Praktikum haben Bewerber und potentielle Arbeitgeber die Chance, sich besser kennen lernen zu können. Mögliche Arbeitgeber müssen sich so nicht nur auf die Angaben im Lebenslauf und in den Schulzeugnissen und Arbeitszeugnissen verlassen. Meiner Meinung nach müssten die gesetzlichen Möglichkeiten der Förderung von Praktika deshalb erheblich ausgeweitet werden. Welche Meinung habt ihr dazu?

    Viele Grüße
    Hans

  • #2
    Guten Tag Hans,
    du bist mir mit deiner Frage zuvor gekommen. Genau das Thema hatte ich mir für heute auch vorgenommen. ;-)
    Ja, meiner Meinung nach sollten die Praktika stärker gefördert werden. Aber dabei habe ich nicht nur die Praktika bei einer Bewerbung im Hinterkopf, sondern denke auch an die Schülerpraktika. Ich vertrete den Standpunkt, dass auch Fachlehrer Praktika in der freien Wirtschaft absolvieren sollten. Dabei bekämen sie nämlich endlich mal mit, welche Kenntnisse uns Unternehmern bei den Absolventen immer wieder fehlen. Auch den Verantwortlichen, von denen die Lehrpläne in den einzelnen Schulbezirken erarbeitet werden, würde ich ein paar Praktika empfehlen. Ein paar Wochen Arbeit in der freien Wirtschaft sollte – wenn es nach mir ginge – zum Bestandteil der Ausbildung aller Lehrer gemacht werden. BerndK

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    • #3
      Sehr geehrter Bernd,
      deine Idee, auch die Lehrer und Verantwortlichen für die Erstellung der Lehrpläne Praktika zu machen, halte ich für höchst interessant. So würde nicht mehr größtenteils an den Erfordernissen der Wirtschaft vorbei ausgebildet. Hast du noch mehr solche nützlichen Ideen?

      Viele Grüße
      Hans

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      • #4
        Hallöle Hans und Bernd,
        das Thema finde ich ebenfalls richtig interessant. ;-) Ich weiß von meinen Kiddies, dass es Schülerpraktika gibt. Aber der Umfang ist meiner Meinung nach mit je einer Woche in den letzten Schuljahren zu gering bemessen. Die Unternehmen könnten den Jugendlichen aber auch einen Schritt entgegen kommen und die Möglichkeiten für Ferienarbeit ausbauen. Dann hätten die Jugendlichen einen Anreiz, in die Betriebe zu gehen und den Beruf schon mal in der Praxis zu testen.
        Praktika werden vom Arbeitsamt bereits gefördert. Dass dort kein Ausbau der Fördermöglichkeiten erfolgt, kann ich nachvollziehen. Leider nutzen viele Unternehmen die Praktika nämlich aus, um kostenlos Kapazitätsengpässe zu überbrücken. Dort würde ich die Zeit begrenzen, in der ein Praktikum innerhalb eines Unternehmens gemacht werden kann. Auch bei den vom Amt bezahlten Umschulungen würde ich den Umgang mit den Praktika ändern. Meine Idee wäre, die Praktikumsblöcke zu verkürzen, dafür aber mehr solche Blöcke einzufügen. Außerdem sollten die Umschüler die Chance bekommen, die einzelnen Praktika in unterschiedlichen Unternehmen zu machen. Genau an der Stelle spielen leider viele Bildungsträger nicht mit, sondern verlangen, dass alle Praktika in einem Unternehmen absolviert werden.
        Lehrer in Praktika schicken? – Super Idee. So bekommen sie gleich Praxisbeispiele, mit denen sie die Theorieausbildung untermauern können. Was nützt den Schülern abstraktes Wissen zur Flächen- und Raumberechnung, wenn sie am Ende nicht wissen, wie sie es beispielsweise bei der Berechnung des umbauten Raums eines Wohnhauses anwenden müssen? MfG JennyB

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        • #5
          Guten Tag,
          Jenny, du sprichst mir aus der Seele mit deinem letzten Absatz. Genau das ist das Problem, was mich seit Jahren schon anko… Die jungen Leute kommen von der Schule, haben Theoriewissen en masse, aber wie sie es in der Praxis anwenden können, wissen sie nicht. Und wir in den Unternehmen sind dann diejenigen, die die Lücken füllen müssen, die in der Schule gelassen werden.
          Das mit den Praktika in unterschiedlichen Betrieben halte ich auch für sinnvoll. In einem kleinen Handwerksbetrieb geht es anders zu als in einem Großbetrieb mit mehreren spezialisierten Fachbereichen. Die Umschüler sollten genau wie die Azubis alle Varianten während der Ausbildung kennen lernen. Ich habe für Azubis im kaufmännischen Bereich ein Rotationsprinzip. So lernen sie von der Arbeit in der Personalabteilung bis hin zum Absatz und zum Einkauf alles kennen. Genau das wünsche ich mir auch von Fachkräften, die in anderen Unternehmen ausgebildet wurden. BerndK

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          • #6
            Sehr geehrte/r JennyB und BerndK,
            ihr habt hier sehr interessante Argumente gebracht. Die Kritik an der wenig praxisnahen Wissensvermittlung in der Schule kann ich aus meiner Zeit als Personalchef nur bestätigen, denn unsere Teamleiter haben sich genau darüber auch regelmäßig beschwert.
            In der Hinsicht halte ich eine Praxis aus der ehemaligen DDR für gut. Dort gab es doch die so genannten Patenbetriebe für jede Schule. Lehrer hatten dadurch die Möglichkeit, sich Fachkräfte aus den Betrieben direkt in den Unterricht zu holen. Das war doch ein guter Ansatz, den man meiner Meinung nach wiederaufleben lassen sollte. Was haltet ihr davon?

            Viele Grüße
            Hans

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