Erfahrung Intensivpflege - was kommt dort auf mich zu?

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    Guten Morgen,

    ich bin examinierte Altenpflegerin und noch in einer festen Anstellung in einem Seniorenheim. Jetzt möchte ich gerne auch nochmal etwas anderes machen und bin bei der Stellensuche des öfteren jetzt über 1 zu 1 Intensivpflege gestolpert.

    Kann mir jemand von Euch sagen, was dort genau auf mich zukommt? Was genau macht man da den ganzen Tag? Im Moment betreue ich 20+ Bewohner und bin mit der Arbeit bzw. dem Stress fast ein wenig überfordert. Ich möchte mich gerne mal wieder auf meinen Patienten einlassen und ihn auch menschlich ein wenig betreuen und pflegen - und das am liebsten ohne Zeitdruck :-)

    Ich hoffe der eine oder andere kann mir hier ein paar hilfreiche Tipps geben.

    Andrea

  • #2
    Hallo
    Ich bin seit 2011 in der Intensivpflege. Hab einen 70 jährigen Pat. der nur in der Nacht beatmet wird. Am Tage trägt er einen Sprachaufsatz an der Kanüle. Die 1/1 Betreuung hat sehr viele Vorteile, am wichtigsten: du hast Zeit für deinen Patienten. Keiner hetzt dich, du kannst in Ruhe arbeiten, das ist sogar ein MUSS! Denn du baust ein sehr intensives Vertrauensverhältnis zwischen euch auf. Stress und Hektik sind absolutes Gift für Menschen die beatmet werden. Auch musst du dich auf die Angehörigen einlassen können, denn anders als im Heim sind die meisten Angehörigen komplett in die Pflege involviert und zum Teil sogar von den ITS geschult um ihre Partner, Kinder usw. zu Hause pflegen zu können. Jede Entscheidung wird mit allen Betroffenen gemeinsam beraten bzw. beschlossen. Ich bin nun schon sehr lange dabei, wir sind schon fast eine Familie. Es ist körperlich leichter, aber 12h Intensivpflege bedeutet viel Beziehungsarbeit. Du musst alle Launen, Wutausbrüche ebenso wie depressive Phasen aushalten können. Natürlich überwiegen die guten Zeiten, aber wenn wir ein paar Tage nicht raus können, überkommt einen schon mal der Lagerkoller. Wir arbeiten eng mit den Therapeuten und Ärzten zusammen und können somit deren Arbeit fortsetzen. Unser Pat. konnte am Anfang nicht einmal allein auf der Bettkante sitzen, jetzt setzt er sich fast sst. in den RS um. Wir gesagt es ist viel Kopfarbeit. Aber du kannst dir die Zeit frei einteilen und deine Arbeit komplett auf diesen einen Menschen einrichten. Ich hoffe ich konnte dir einen kleinen Einblick in meinen Alltag vermitteln und dir ein klein wenig helfen. GLG Karola
    Zuletzt geändert von Karola; 30.05.2015, 14:02. Grund: Text unvollständig

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    • #3
      Hallo Andrea, Hallo Karola,

      ich ziehe wirklich ganz aufrecht den Hut vor Euch und Eurer Arbeit. Die Pflege ist ein so wichtiger Bestandteil der heutigen Zeit und verdient einfach viel mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung. Ich arbeite auch sehr eng mit vielen Altenpflegern zusammen und kann einfach nicht oft genug erwähnen, welche tolle Arbeit ihr leistet... bitte macht so weiter.

      Gruß
      Alexander

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