Nicht zufrieden mit Arbeitszeugnis

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    Kann mir mal bitte jemand einen Rat geben? Ich habe mit meinem Arbeitgeber (einem kleinen privaten Händler) einen Aufhebungsvertrag gemacht, weil ich aus privaten Gründen umziehen muss. Jetzt steht da unten im Arbeitszeugnis drin "Sie verlässt uns in gegenseitigem Einvernehmen." So wie ich das mitbekommen habe, ist das doch aber ein versteckter Hinweis auf eine Kündigung. Mein Ex-Chef (ein älterer Herr) kennt sich mit den Formulierungen nicht aus und meint, er hätte dort die Wahrheit geschrieben, denn wir hätten doch einen einvernehmlichen Aufhebungsvertrag gemacht. Was kann ich jetzt tun, damit das bei späteren Bewerbungen nicht negativ ausgelegt wird? In der Gewerkschaft bin ich leider nicht. Danke schon jetzt für hilfreiche Tipps.

    Steffi

  • #2
    Guten Tag Steffi,

    Ihre Befürchtung ist völlig zutreffend, denn diese Formulierung suggeriert tatsächlich eine Kündigung nach einem negativen Vorfall. Wenn ich Ihnen einen Tipp geben darf, würde ich an Ihrer Stelle die rund 13 Euro ausgeben und mir den Ratgeber "Das richtige Arbeitszeugnis" der Duden-Redaktion kaufen. Ich habe mich selbst zu Beginn meiner Unternehmertätigkeit mit den Verklausulierungen etwas schwer getan und darin sehr gute Informationen gefunden. Vielleicht lenkt Ihr ehemaliger Arbeitgeber ein, wenn er Schwarz auf Weiß sieht, was er Ihnen da Negatives bescheinigt hat.

    Viel Erfolg dabei!
    BerndK

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    • #3
      Danke BerndK für die schnellen Antworten! Ich bin heute früh in die Buchhandlung getrabt und habe mir so einen Ratgeber zur Interpretation von Arbeitszeugnissen geholt. Da habe ich in der Mittagspause drin gestöbert und auch gleich die passende Passage gefunden. Mein lieber Herr Gesangsverein, da muss man ja aufpassen wie ein Heftelmacher. Ich bin gleich heute Nachmittag damit noch einmal zu meinem Ex-Chef gegangen und habe ihm das gezeigt. Er war selbst erschrocken, dass es da solche versteckten Hinweise gibt. Er hat mir versprochen, dass er das ändern lässt.

      Aber bei uns ist schon wieder eine neue Frage aufgetaucht. Meine Tochter will sich im Ausland bewerben. Gibt es da ähnliche Tücken bei den Formulierungen? Kann man die Arbeitszeugnisse selbst übersetzen oder müssen die irgendwie bestätigt werden? Falls ja, wer macht so etwas? Sorry, wenn ich hier so dumme Fragen stelle, aber wenn man 25 Jahre im gleichen Unternehmen war, hat man sich darum nicht kümmern müssen. Danke für eure Hilfe! Steffi

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      • #4
        Hallöle Steffi,

        das freut mich, dass ich dir mit dem Hinweis helfen konnte. Manche Leute glauben einem leider erst, wenn sie alles Schwarz auf Weiß sehen.

        Die Arbeitszeugnisse sollten vom Profi übersetzt werden. Die Übereinstimmung mit dem Original sollte bestätigt werden. Viele Übersetzungsbüros bieten den Bestätigungsservice gleich mit an. Am besten ist es, du wendest dich dabei an Dolmetscher, die auch für Gerichte tätig sind. Ich ahne schon, dass deine nächste Frage die Kosten sind. Je nach Umfang der Arbeitszeugnisse bist du pro Stück inklusive Bestätigung mit zwanzig bis dreißig Euro dabei. Bei vielen Übersetzern musst du dafür die Originale hinschicken. Das ist die übliche Vorgehensweise, also davon bitte nicht abschrecken lassen.

        MfG JennyB

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        • #5
          Ich wollte mich noch mal bei euch bedanken. Mein Chef hat mir inzwischen das korrigierte Arbeitszeugnis gegeben. Jetzt steht da als letzte Passage: „Frau xxx verlässt uns aufgrund eines notwendigen Umzugs im gegenseitigen Einvernehmen. Wir bedauern das Ausscheiden von Frau xxx sehr und wünschen ihr für ihre berufliche und private Zukunft alles Gute.“

          Ich habe gelesen, dass in einem solchen Fall dieser Satz mit dem Zukunftswunsch sehr wichtig ist. Wenn er fehlt, soll das wohl das Gegenteil bedeuten. Habe ich das richtig interpretiert?

          Danke auch für den Tipp mit den Zeugnissen meiner Tochter. Wir haben ein Übersetzungsbüro gefunden, das uns ein gutes Pauschalangebot für das Gesamtpaket gemacht hat. Da haben wir gestaunt, wie schnell sie das bearbeitet haben. Meine Tochter hat die ersten Bewerbungen schon abgeschickt und sogar schon eine Einladung für ein Vorstellungsgespräch bekommen.

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