Studium abbrechen -> Ausbildung beginnen

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    Hallo lieber User von job-hilfe.de,

    ich habe eine Frage bzw. ein Problem. Ich hoffe, das ihr mir weiterhelfen könnt, denn meine Freunde und Familie hat auch keine Ahnung und kann mir leider nicht weiterhelfen.

    Worum es geht
    Ich studiere im Moment Geschichte an einer Uni im 1. Semester. Geschichte machte mir in der Schule immer sehr viel Spaß und ich erbrachte auch immer gute Leistungen. Jedoch ist ein Studium nichts für mich und mit Geschichte möchte ich nichts mehr zutun haben.

    Deswegen möchte ich eine Ausbildung beginnen und somit von Geschichte zu Technik, besser gesagt zu Programmierung wechseln. In meiner Freizeit beschäftige ich mit Webentwicklung und Programmierung im Allgemeinen. Da ich daran viel mehr Spaß habe, möchte ich unbedingt beruflich diesen Bereich.

    Ich habe mir einige Ausbildungsplätze rausgesucht und bin am Bewerbungen schreiben. Doch dort habe ich starke Probleme, wie ich das mit meinem Studium, welches ich vorhabe zu beenden, unterbringen soll.

    Meine Fragen & Probleme
    · Ich frage mich, ob ich das überhaupt mit in mein Anschreiben mit rein nehmen soll, dass ich mein Studium abbrechen und danach eine Ausbildung absolvieren möchte.

    ·Wenn ich es in mein Anschreiben mit reinschreibe, wie kann ich es formulieren. Sodass es bestmöglich rüberkommt. Und wie kann ich die Inkompatibilität von Geschichte und Informatik erklären, das hat ja mal so überhaupt nichts miteinander zutun.

    ·Wenn ich es nicht in mein Anschreiben reinschreibe, seid ihr sicher dass das gut rüberkommt. Also ich könnte mir vorstellen, dass der Personaler denkt, dass man nicht zu seiner Entscheidung steht, dass man naiv an das Studium herangegangen ist, dass man ein Looser ist und das ganze lieber verheimlichen möchte.

    ·In meinem Lebenslauf habe ich stehe: Oktober 2016 - Heute (Links) ... Studium XY an Uni XY (rechts).
    Ist das ganze so in Ordnung?


    Ich bin echt sehr verzweifelt und fühle mich echt nicht gut, denn ich sehe mich schon im Sommer, dass niemand mich nehmen möchte und ich arbeitslos werde, aufgrund meines abgebrochenen Studiums.

    Ich freue mich über Hilfe

    Liebe Grüße

  • #2
    Hallo Fritze,

    Grundsätzlich braucht man sich heute für ein abgebrochenes Studium nicht zu schämen. Vielmehr kommt das inzwischen ziemlich häufig vor. So haben nach einer 2015 veröffentlichten Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) rund ein Drittel der Bachelorstudenten an Universitäten ihr Studium vorzeitig beendet.

    Damit möchte ich nicht sagen, dass man es allzu locker nehmen sollte nach dem Motto, ach ich studiere mal irgendetwas, ich kann es ja auch jederzeit bleiben lassen. Es ist natürlich sinnvoll, es sich so gut wie möglich vorher zu überlegen. Nur kann es eben vorkommen, dass man erst, wenn man so richtig dabei ist, feststellt, dass es doch nicht das passende Studium ist oder sich andere Interessen inzwischen herauskristallisiert haben – so wie in Deinem Fall. Zudem haben sich die Möglichkeiten bei Ausbildung und Studium in den letzten Jahrzehnten derart vervielfacht, dass es zunehmend schwieriger ist, auf Anhieb das Richtige zu finden. Das wissen auch die Personaler.

    Nur klar, bei Unternehmen möchte man natürlich zuverlässige und für den Job wirklich geeignete Arbeitnehmer oder Azubis finden. Es kommt daher entscheidend darauf an, wie man mit einem abgebrochenen Studium umgeht.

    Also, dass Du Dir Gedanken machst, ist schon richtig. Nun zu Deinen Fragen:

    · Ich frage mich, ob ich das überhaupt mit in mein Anschreiben mit rein nehmen soll, dass ich mein Studium abbrechen und danach eine Ausbildung absolvieren möchte.

    Im Anschreiben und Lebenslauf sollte man schon bei der Wahrheit bleiben, doch man braucht und sollte Schwachstellen nicht extra noch hervorheben. Es ist durchaus in Ordnung, sie elegant zu umschiffen. So sollte die Studienzeit zwar erwähnt werden, doch dabei brauchst Du den (fehlenden) Abschluss nicht unbedingt zu erwähnen. Dein Vorschlag sollte also passen:

    ·In meinem Lebenslauf habe ich stehe: Oktober 2016 - Heute (Links) ... Studium XY an Uni XY (rechts).
    Ist das ganze so in Ordnung?

    Und zu diesen Überlegungen:

    ·Wenn ich es in mein Anschreiben mit reinschreibe, wie kann ich es formulieren. Sodass es bestmöglich rüberkommt. Und wie kann ich die Inkompatibilität von Geschichte und Informatik erklären, das hat ja mal so überhaupt nichts miteinander zutun.

    ·Wenn ich es nicht in mein Anschreiben reinschreibe, seid ihr sicher dass das gut rüberkommt. Also ich könnte mir vorstellen, dass der Personaler denkt, dass man nicht zu seiner Entscheidung steht, dass man naiv an das Studium herangegangen ist, dass man ein Looser ist und das ganze lieber verheimlichen möchte.

    Also ich meine, im Anschreiben braucht nur darauf eingegangen zu werden, wenn ein Studienabschluss ausdrücklich als Voraussetzung für den Arbeitsplatz (also im Stellenangebot) genannt wurde. Dann müsstest Du tatsächlich von Anfang an erklären, warum Du es beenden wirst und (ganz wichtig!) trotzdem perfekt für die Stelle geeignet bist.
    Doch Du bewirbst Dich ja für einen Ausbildungsplatz, da solltest Du Dich im Anschreiben auf das konzentrieren, was der Arbeitgeber laut Stelleninserat erwartet – und dies so positiv wie möglich, also warum Du der perfekte Kandidat für diese Stelle bis und warum Du die Ausbildung unbedingt machen möchtest.

    Natürlich wird der Personaler an Deinem Lebenslauf erkennen, dass das Studium nicht abschließen wirst, weil der Zeitraum dafür zu kurz ist. Daher ist es zu empfehlen, es gleich von selbst im Vorstellungsgespräch anzusprechen, das zeigt dann auch, dass Du nichts verbergen möchtest und dazu stehst. Ansonsten wird der Chef es vermutlich von sich aus im Vorstellungsgespräch ansprechen und Dich fragen, warum Du es beenden möchtest. Darauf solltest Du gut vorbereitet sein und auch hier ganz selbstbewusst damit umgehen: Zu der Entscheidung stehen und sie gut begründen.

    Ansonsten kannst Du auch von Anfang an (schon beim Anschreiben) ganz offensiv mit dem Abbruch umgehen und es selbstbewusst begründen. Da würde ich dann aber eine Formulierung wählen wie „... habe ich mich entschieden, das Studium zum Sommer 2017 zu beenden“ anstatt „abzubrechen“ zu schreiben. Auch das zeugt von sicherem Auftreten und zeigt, dass Du dazu stehst.

    Welche Variante für dich besser ist, würde ich etwas davon abhängig machen, mit welcher Situation Du Dich wohler fühlst, denn dann kannst Du auch souveräner auf z.B. Nachfragen des Arbeitgebers reagieren.

    Und zur „Inkompatibilität von Geschichte und Informatik“, das finde ich nicht so problematisch, da Du ja eben aus dem Grund das Studium beenden möchtest, weil Dich nun etwas völlig anderes interessiert. Trotzdem würde ich mir für ggf. Nachfragen dazu noch die passenden Worte zurechtlegen.


    Als, ich hoffe, dies hilft etwas weiter.

    Viel Erfolg wünsche ich Dir!

    Beste Grüße

    Kommentar


    • #3
      Wie ist es denn gelaufen?
      Ich glaube nicht, dass das am Ende ein großes Problem ist. Viel besser: Du weißt, was du wirklich willst. Wer weiß das nach einem Semester schon? Das sind die wenigsten. Und ganz ehrlich: Wer kann heute schon von jungen Erwachsenen wissen, wo sie im Leben hin wollen? Solche Erfahrungen gehören dazu und damit sollte man selbstbewusst umgehen und dazu stehen, dass man es sich anders vorgestellt hatte. Einfach ehrlich sein. Da kann man auch zugeben, dass man sich zu wenig damit befasst hat.

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